Werbeträger können durch den G-Wert (kurz für Gesamtwert) untereinander verglichen werden, da dieser die Werbeleistung einer Außenwerbefläche angibt. Er gibt konkret Aussage darüber, wie viele Personen sich pro Stunde an eine durchschnittliche Werbebotschaft einer Außenwerbestelle erinnern können. Für die Berechnung werden zum einen die Zahl der Passanten (Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer, Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel) und zum anderen die Standortbeschaffenheit erhoben.
Die Gfk (kurz für Gesellschaft für Konsumforschung) errechnet die Standortbeschaffenheit anhand von Sichtbarkeit, Beleuchtung, Kontaktchancendauer und Ablenkung durch andere Werbeflächen. Der G-Wert ist jedoch nicht zu verwechseln mit dem Tausend-Kontakt-Preis. Der G-Wert stellt lediglich den in der Praxis verwendeten Ansatz dar, Kosten- und Nutzenerwägungen crossmedial vergleichbar zu machen. Seit 2012 wird der G-Wert durch die Kennzahl „Plakatseher pro Stelle (PpS) ersetzt.
2012 wird der G-Wert deutschlandweit durch die neue Plakatwährung Plakatseher pro Stelle abgelöst. Der von der Arbeitsgemeinschaft Mediaanalyse (ag.ma) erhobene Wert bezeichnet die Bruttokontaktsumme eines Werbeträgers pro Tag. Dieser ist ähnlich aufgebaut wie der G-Wert. Für die Berechnung der Passagefrequenz verwendet er ebenfalls den Frequenzatlas für Deutschland und setzt vergleichbare Kriterien für die Berechnung der Standortbeschaffenheit voraus. Durch GPS-Messungen und Telefoninterviews werden neuerdings dadurch die Mobilitätsdaten von 40.000 repräsentativ ausgewählten Personen ermittelt. Auf diese Weise können noch genauere Angaben über die Kontaktzahlen einzelner Plakatstellen gemacht werden.
Als Berechnungsgrundlage der Kontakte pro Termin dient der PPS (Plakatseher pro Stelle). Dabei wird mit einer durchschnittlichen Anzahl von 10.5 Tagen pro Termin (=Dekade) kalkuliert. Es handelt sich bei den Angaben um Bruttoreichweiten.
Die Wahrnehmung von Plakatflächen ist von vielen Faktoren abhängig, die direkt mit dem Standort
der Fläche in Zusammenhang stehen. Der k-Wert gibt Auskunft über die Gesamtheit aller dieser Wirkfaktoren und stellt somit den Sichtbarkeitsfaktor des PpS-Wertes dar. Er ermittelt die Standortbeschaffenheit
ähnlich wie der G-Wert und gibt die Sichtbarkeit eines Plakats als Produkt aus den nachfolgenden
Parametern zwischen
0 und 1 an.
Bezeichnung | Erklärung | Optimaler Wert (k-Wert = 1) | Weitere Werte und minimaler Wert (k-Wert= 0 - 0,95) |
Dauer der Kontaktchance | Gibt die durchschnittliche Zeit an, in der das Werbemittel im potentiellen Sichtfeld von Passanten ist | Mindestens 9 Sekunden | Zwischen 5 und 9 Sekunden nur kleine Abwertungen, bei unter 5 Sekunden sinkt der Wert zügig auf 0,6 |
Minimaler seitlicher Abstand zum Verkehrsstrom | Gibt an, wie weit der passierende Verkehrsstrom vom Plakat entfernt ist, sobald er auf einer Höhe mit ihm ist | Bei bis zu 15 Metern nahe am Optimum | Bei mehr als 30 Metern beträgt der Wert 0,2 |
Verdecktheit der Außenwerbefläche | Man unterscheidet zwischen der permanenten Verdecktheit durch ein Objekt und der Verdecktheit während eines Teils der Kontaktchancendauer ("verdeckte Zeit") | Verdecktheit und verdeckte Zeit werden multipliziert; wenn beides nicht auftritt, ist der Wert maximal. | Bei kompletter Verdecktheit kann der Faktor auf 0 sinken (in diesem Fall ist auch der k-Wert gleich 0 und das Plakat unbrauchbar!) |
Außenwerbeflächen im Umfeld | Ein alleinstehendes Plakat zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich als ein Plakat unter vielen | Wenn keine weitere Plakate im Umfeld sichtbar sind | Wert sinkt mit jedem weiteren Plakat um 0.05; ab 3 zusätzlichen Plakaten bleibt der Wert bei 0.85 |
Winkel der Außenwerbefläche zur Fahrbahn | Je frontaler das Plakat zum Verkehrsstrom steht, desto sichtbarer ist es. Ganzstellen (von nur einem Werbetreibenden belegete Litfaßsäulen) haben immer den Wert 1. | Bei einem Winkel von 60 - 90 Grad zwischen Fahrbahn und Plakat | Bei einem Winkel von unter 15 Grad beträgt der Wert weniger als 0,5. |
Situations- und Umfeldskomplexität | Ein Passant nimmt einen Werbeträger weniger wahr, wenn sie mit anderen Reizen wie z.B. einer Ampel oder einer Sehenswürdigkeit konkurriert | Bei bis zu 3 zusätzlichen Reizen | Bei über 6 zusätzlichen Reizen kann der Wert je nach Werbeträger auf unter 0,5 sinken |
Beleuchtung | Ob ein Werbeträger auch nachts wahrgenommen wird, hängt von der Beleuchtung ab | Von hinten beleuchtete Plakate wie die City-Light-Säulen, City-Light-Poster, City-Light-Boards oder Premium Billboards | Beleuchtete (d.h. von vorn angestrahlte) Plakate werden mit 0,9 bewertet, Plakate ohne Beleuchtung mit 0,8 |
Wissen Sie außerdem, was der "Bekanntheitsgrad", "Gross Rating Point" oder "TKP" ist?
Diese und weitere Kennzahlen spielen in der Werbung unabhängig vom Medium grundsätzlich eine Rolle.
Hier finden Sie die wichtigsten Kennzahlen zusammengefasst.